Reminiscence Has Been Forgotten: Paradigms, Problems and Paradoxes of the Literary Memory of the Shoah

Keywords: literary memory of the Shoah, paradigms, problems, paradoxes

Abstract

Gedenken ist vergessen: Paradigmen, Probleme und Paradoxien literarischer Erinnerung an die Shoah

Der vorliegende Beitrag präsentiert die literatur-und erinnerungsgeschichtlichen Entwicklungen, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges für die literarische und literarhistorische Auseinandersetzung mit der Problematik der Shoah bestimmend wurden und an denen sich eine junge Generation von Autorinnen und Autoren in Polen und Deutschland inzwischen kritisch abarbeitet. Der Beitrag geht zuerst den dominierenden Paradigmen des literarischen Shoah-Diskurses, d.h. dem Darstellungsverbot und dem Topos der Unsagbarkeit nach, um dann die methodischen Probleme, die sich aus dem Gebot des Schweigens und dem individuellen und moralischen Zeugnisbedürfnis ergeben, zu erörtern. Die Paradoxien in der literarischen Erinnerungsgeschichte werden im abschließenden Teil an der essayistischen Erzählung von Doron Rabinovici Gedenken ist vergessen (2008) exemplifiziert.

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Published
2020-08-12
Section
Articles