Pacta matrimonialia domu Jagiellonów

Abstrakt

[Abstrakt tylko w j. niemieckim / Abstract only in German]

Die Pacta matrimonialia des Herrscherhauses der Jagiellonen

Seit der Zeit von Kazimierz Jagiellończyk (Kasimir der Jagiellone, 1440-1492) widerspiegelte die Ehepolitik weitgehend die Außenpolitik der Jagiellonen-Dynastie und des polnischen Staates. Dies äußerte sich durch Eheschließungen von Mitgliedern des Hauses Jagiello mit Vertretern von Herrscherfamilien, die (ähnlich wie die polnischen Könige) über die zunehmende Macht der Habsburger beunruhigt waren: mit Reichsfürsten (Hohenzollern, Wettinern, Wittelsbachern und Welfen), der Wasa-Dynastie, der Sforza-Familie und dem ungarischen Adelsgeschlecht der Zapolya.

Die Pacta matrimonialia bilden eine die Bedingungen der Eheschließung festlegende Dokumentensammlung (mit Prinzipien, deren Anfänge in Polen bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen); außerdem gehören dazu auch Dokumente mit politischem Inhalt im Zusammenhang mit der geschlosenen Ehe. Die Bedingungen der ehelichen Verbindung waren abhängig von der Höhe der Mitgift, des Wittuns und der Aussteuer der Braut. Festgelegt wurden auch Zeitpunkt und Ort der Trauung, und für den Fall ihres Todes wurden die Erben der Mitgift festgelegt. Neben den typischen Eheverträgen kann man in den Pacta matrimonialia der Jagiellonen auch pro futuro-Verträge finden, die bereits zwischen Kindern abgeschlossen wurden.

Neben den bereits gedruckt erschienenen Eheverträgen der Jagiellonen (siehe Maciej Dogiel, Codex Diplomaticus Regni Poloniae et Magni Ducatus Lithuaniae, Bd. I, Vilnae 1758) scheinen die im Archiv in Wolfenbüttel aufbewahrten Pacta matrimonialia von Zofia Jagiellonka für die erwähnte Problematik sehr wertvoll zu sein.