Oznaczanie czasu w średniowiecznych źródłach narracyjnych

  • Jan Syty

Abstrakt

Die Bestimmung der Zeit in den Narrationsquellen des Mittelalters

Die Zeitrechnung im Mittelalter zeichnet sich durch eine Vielfalt metrischer Formen und Systeme aus. Neben den vorhandenen repräsentativsten Kalendern, dem rämischen und dem kirchlichen, fanden, wenn auch weniger häufig, auch andere Anwendung, wie Consuetudo Bononensis und Cisiojanus sowie vom 15. Jahrhundert an häufiger die heutige Methode des Zählens der aufeinanderfolgenden Monatstage.

Deshalb waren die beobachteten Weisen der Zeitbestimmung von Ereignissen, ihre Entwicklung oder auch das gleichzeitige Auftreten mehrerer Systeme in einer Aufzeichnung oder die ausschliessliche Werwendung eines dieser Systeme gewiss durch bestimmte kulturelle Einflüsse bedingt, drückten eine bestimmte Mode aus und zeugten vom Geschichtsbewusstsein der damaligen Gesellschaft.

Das Herausarbeiten und die Erklärung der benutzten Methoden der Zeitzählung hilft, ihre gesellschaftlichen Funktionen sowie ihre Wertung in der Kultur zu bestimmen.

Diese Problematik kann untersucht werden, gestützt auf die damaligen Werke der komputistischen Kunst, die das grundlegende Material zum Thema der praktischen chronographischen Konstruktion enthalten.

Die vergleichenden Studien zum Krakauer Milieu sind in unseren Untersuchungen vertreten durchden Kodex der Krakauer Kapitelbibliothek auf dem Wawel die u. a. das Krakauer Kapiteljahrbuch (RKK) und den Krakauer Kalender (KK) aus ser zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts enthält, sowie einen Prager Kalender für den wir die von Ladislaw Dusk erst zur Veröffentlichung vorbereitete Chronik Benedikts des Minoriten (KBM) auswählten.

Die oben erwähnten Quellen unterscheiden sich nicht wesentlich von anderen aus der gleichen Zeit. Nur KK weicht als eines der grössten Werke der komputistischen Kunst mit seinem Formenreichtum von anderen Kalendern aus dieser Zeit ab (reiche Ornamentik, Feiertage fünffarbig hervorgehoben).

Die Konstruktion des Komput im KK betrachtend, kann festgestellt werden, dass er in seiner Struktur den anderen allgemein im Mittelalter verwendeten liturgischen Kalenderkomputen ähnelt.

Bemerkenswert ist hier sein zeitlicher Universalismus, der berwirkt, dass er jedesmal für eine unendliche Zahl von Kalenderjahreszyklen gültig ist. Daher enthält er nur die ständigen Fixpunkte: die goldene Zahl, den Buchstaben des Tages und den römischen Kalender.

Der Kalenderkomput stützt sich auf den luni-solaren Paschazyklus, der im Jahre 325 vom Nizäischen Konzil festgelegt wurde und zur Grundlage der Bestimmung des Ostertermins in allen mittelalterlichen Kalenderkomputen bis hin zur Reform des julianischen Kalenders im Jahre 1582. Eine Ergänzung der Bestandteile des Paschakomputs waren − auch im KK − die im Mittelalter populären mnemotechnischen Akrostichen, die eine Gedächtnisbeherrschung der wichtigsten Punkte des Lunarkalenders ermöglichten, wie z. B. das Datum der 14. Paschaluna, der versus angelici oder die symbolischen Verse, aber auch des Solarkalenders wie die Verse der Anfangsbuchstaben der Monatsnamen.

Aus dem enthaltenen Bestand an feststehenden Feiertagen und der Konstruktion der Paschatafeln kann gefolgert werden, dass der KK etwa um 1253 entstanden sein muss. Es handelt sich um einen Kalender nach Kölner Muster − aufgrund der grossen Zahl von Kölner Feiertagen sowie der grössten Ähnlichkeit des KK mit den Kölner Kalendern − der durch Einfügen der Krakauer Hauptfeiertage wie St. Stanislaus am 8. 5. (natale) und 27. 9. (translatio) sowie Herausstellung der anderen Patrone Krakaus, St. Wenzel am 28. 9. und St. Florian am 5. 5. den Krakauer Erfordernissen angepasst wurde.

Auf der Basis der Datierungsaufzeichnungen des RKK und KK nach den Feiertagen des liturgischen Jahres rekonstruierten wir einen für Krakau und auf der Basis der Aufzeichnungen des KBM einen für Prag typischen Kalender.

Allgemein kann ein Übergewicht bei der Datierung von Feiertagen aus der Gruppe der sog. festa fori festgestellt werden. In erster Linie sind das Herrenfeste (zusammen mit den Sonntagen) und Marienfeiertage, die aufgrund des hohen Grades ihres liturgischen Begehensin der Kirche ein Echo in den Datierungen der Ereignisaufzeichnungen fanden. Eine zweite Gruppe von Feiertagen, die im Prinzip universell sind, bilden die Feiertage der Apostel, der Doktoren der Kirche sowie der allgemein im Kalender auftretenden Martyrer und Bekenner.

Hier kommt auch der lokale Datierungspartikularismus zum Ausdruck, der auf der Verwendung der wichtigsten Feiertage des örtlichen liturgischen Kalenders beruht, wie St. Stanislaus, St. Wenzel und St. Florian in Krakau sowie der Prager Franziskanischen Feiertage im KBM (Wenzel und Veit sowie Franziskus und zahlreiche Marienfeiertage).

Der zeitliche Rahmen der Einwirkung der Lokalfeiertage ist dem Einwirkungsrahmen und der Datierungshäufigkeit der Marienfeiertage und Herrenfeste ähnlich, was ihren hohen Rang im lokalen Kalender bekräftigt.

So entstand ein bestimmtes Modell der Datierungsfeiertage, insgesamt 95 (78 feststehende und 17 bewegliche) in RKK und KBM. Auf ihrer Grundlage konnten alle Tage des Jahres eingeordnet werden.

Es wurde nachgewissen, dass unabhängig von der Art der Quelle und dem Entstehungsort sowie dem Milieu (Klöster und Dom) zur Datierung der Ereignisse ähnliche Feiertage des liturgischen Kalenders mit Lokalkolorit verwendet wurden.

Dieses Modell ist den Krakauer und Prager Quellen gemeinsam. Es kann auch angenommen werden, dass er breitere Kreise umfasst, z. B. die von der Kanzlei hergestellten Dokumenttenquellen.

In der Datierungspraxis werden bestimmte Aufzeichnungstendenzen ersichtlich: zuerst nach dem römischen Kalender, daan nach dem liturgischen und schliesslich nach den aufeinanderfolgenden Monatstagen. Insofern der römische Kalender und die aufeinanderfolgenden Tage universelle Systeme darstellen, so weist der Feiertagskalender bestimmte Partikularzüge auf: er operiert nur mit einem bestimmten Repertoir zur Datierung verwendeter Feiertagen.

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass sich die Datierungstechniken in den gleichen Zeiträumen ändern und sich prinzipiell auf die Feiertage des liturgischen Kalenders gründen, die gewisse zentrale Fixpunkte bilden und um die sich die Bestimmung der sog. kurzen Zeit, d. h. der Woche und ihrer Tage, kumulieren, sowohl in der römischen Nomenklatur (Planetennamen) als auch in der kirchlichen (aufeinanderfolgende Ferien).

Die Analyse der Aufzeichnungen ergibt ein Übergewicht an Datierungen ante, circa und post gegenüber denen in festo, besonders im 14. und 15. Jahrhundert (das zeugt von der Bedeutung der kurzen Zeit im Leben einiger Bevölkerungsgruppen). Der Einwirkungszeitraum des Feiertages verlängert sich und beträgt in dieser Zeit etwa 15 Tage (7 vor + 1 + 7 nach dem Feiertag).

Opublikowane
2019-06-17
Dział
Artykuły