Die Sprache der Leidenschaften. Georg Friedrich Meiers Theoretische Lehre von den Gemüthsbewegungen überhaupt als emotional-ästhetischer Leitfaden für ›schöne Geister‹

Słowa kluczowe: Georg Friedrich Meier, emocje, literatura jako język emocji

Abstrakt

Język emocji. Theoretische Lehre von den Gemüthsbewegungen überhaupt Georga Friedricha Meiera jako emocjonalno-estetyczny przewodnik dla ‘pięknoduchów’

Rosnące zainteresowanie sferą emocji w filozofii i literaturze 1. połowy XVIII wieku skutkuje wzmożoną refleksją nad koniecznością naukowego opisu tych niematerialnych zjawisk i świadomością niewystarczalności języka. Autorka poświęca niniejszy artykuł tekstowi Georga Friedricha Meiera, który jako pierwszy przedstawia spójny koncept „języka emocji” z myślą o „pięknoduchach” („schöne Geister”) – mówcach, pisarzach i poetach. Wychodząc z założenia, że wiedza o ‘całym człowieku’ jest konieczna twórcom, Meier opisuje mechanizmy oddziaływania na emocje innych ludzi i mechanizmy wywoływania tych emocji, a także podkreśla istotną dla recepcji dzieł literackich zdolność współodczuwania (empatia) z innym człowiekiem. W późniejszych tekstach Meier będzie używał metafory „die Sprache der Leidenschaften” (język emocji) w odniesieniu do twórczości poetyckiej i prozatorskiej.


Das in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zunehmende Interesse der Philosophie und Literatur für die Sphäre der Emotionen resultiert in einer intensiven Reflexion über die Notwendigkeit, diese immateriellen Phänomene beschreiben zu müssen, einerseits und andererseits im wachsenden Bewusstsein, die gewöhnliche Sprache habe ihre Defizite. Den vorliegenden Artikel widmet die Autorin Georg Friedrich Meiers Abhandlung Theoretische Lehre von den Gemüthsbewegungen überhaupt, der als erster ein kohärentes Konzept einer „Sprache der Leidenschaften“ darlegt und es an ,schöne Geister‘ – Redner und Dichter – richtet. Indem Meier von der Prämisse ausgeht, die Kenntnis des ,ganzen Menschen‘ sei den Rednern und Dichtern notwendig, beschreibt Meier die Mechanismen der Entstehung, Hervorrufung und Beeinflussung der Emotionen von anderen Menschen. Darüber hinaus betont Meier ein für die Rezeption der literarischen Werke fundamentales Einfühlungsvermögen. In seinen späteren Texten überträgt Meier die Metapher „die Sprache der Leidenschaften“ auf die Dichtung überhaupt.

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Opublikowane
2021-06-16
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