Postfigurations of the Shoah in Contemporary Refugee Discourse in Novel by Jenny Erpenbeck Gehen, ging, gegangen (2015)

Keywords: migration novel, transfiguration, Shoah

Abstract

Postfigurationen der Shoah im gegenwärtigen Flüchtlingsdiskurs anhand von Jenny Erpenbecks Roman Gehen, ging, gegangen (2015)
Jenny Erpenbecks Flüchtlingsroman erschließt durch die prozesshafte Konstruktion des Protagonisten und seine engagierte Begegnung mit den Flüchtlingen im gegenwärtigen Deutschland die grundlegende Komplementarität des Shoah-Narrativs und des aktuellen Asyl- und Flüchtlingsdiskurses in Europa. Die vom pensionierten Professor für Altphilologie internalisierte Anklage des Verfalls der Menschenrechte verleitet ihn dazu, in den Referenzen zur Shoah und zum Kolonialismus ‚Zuflucht‘ zu suchen. Das Paradoxe dieser Transfiguration besteht darin, dass die Unsagbarkeit des Judenmordes im Roman dazu genutzt wird, die gesellschaftliche Gegenwart zu beleuchten und die Pervertierung der europäischen Gesetzgebung, welche auf die Shoah als Initialzündung der modernen Menschenrechte gründet, anzuklagen.

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Published
2020-08-12
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Articles