Dwa wiersze ks. Jana Twardowskiego
Abstract
[Abstrakt tylko w j. niemieckim / Abstract only in German]
Zwei Gedichte vom Jan Twardowski
Im vorliegenden Artikel wurden zwei Gedichte des Priesters Jan Twardowski (geboren 1915 in Warschau) Jesus der Ungläubigen und Vom Spaziergang auf dem Mililtärfriedhof analysiert, wobei vor allem die lyrische Situation und der religiöse Sinn beider Gedichte betont wurden.
Im ersten untersuchte man mehrere umgangssprachlich gekennzeichnete Epitheta, die auf Christus bezogen sind und einen unerwarteten theologischen Sinn mit sich bringen („parteilos schutzlos diskutiert”).
Der Dichter bedient sich der in der religiösen Poesie bisher nicht werwendeten Bezeichnungen (z.B. Jesus - „vermieden wie ein alter Pestfriedhof”). Christus − so Twardowski − ist ständig in der weltlich orientierten Gesellschaft präsent, eine verborgene Erlösung wird ständig vollzogen.
Gott erlöst alle dank der dem Menschen offenbarten, grundlegenden Wahrheit des Daseins, das heißt „ein unverdienter Schmerz der einen der Wahrheit nähert”.
Das zweite Gedicht „Vom Spaziergang auf dem Militärfriedhof” stammt aus der Nachkriegszeit und ist von der Biographie des Dichters geprägt. Twardowski nahm am Warschauer Aufstand teil, wurde in den ersten Tagen verletzt, dann verweilte im Lazarett. Im Herbst 1944 stellte er fest, daß fast alle seiner Kollegen aus der Armia Krajowa (AK) ums Leben kamen.
Auf den Firedhof kommt er erst als Priester („in schwarzer Soutane knieend”). Der Rhythmus des Gedichts wirkt eher altmodisch, der Sinn ist aber ganz gegenwärtig − es handelt sich hier um die Verehrung eines Verstorbenen, um die Wiedergabe seines Gesichts, das Epitaphium bei brennenden Kerzen. Auf diese Weise wird der Glaube des Priesters an die Auferstehung zum Ausdruck gebracht.
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