Rola kobiety w powstaniu listopadowym w świetle organów prasowych z lat 1830-1831
Abstract
[Abstrakt tylko w j. niemieckim / Abstract only in German]
Die Rolle der Frau im Novemberaustand im Lichte der Presseorgane von 1830-1831
Die ersten Wochen des Novemberaufstandes bildeten einerseits eine Zeit politischer Auseinandersetzungen zwischen den Befürwortern des Krieges bzw. der Verständigung mit Rußland, andererseits eine Zeit gesellschaftlicher Diskussionen und Versuche, die Ziele der Revolution und die vor der gesamten Nation stehenden neuen Aufgaben zu definieren. Eines der Themen in dieser Diskussion bildete die Frage nach der Rolle und dem Ort der Frau in der Zeit des Aufstandes. Im Dezember 1830 und im Januar 1831 entspannen sich zu diesem Thema zwei längere Polemiken. Die erste betraf die geringe Zahl anwesender Warschauerinnen bei den patriotischen Aufführungen im Nationaltheater und entwickelte sich zu einem Streit darüber, ob die Frauen ihre patriotische Gesinnung nur äußerlich - durch Teilnahme an Theateraufführungen - manifestieren oder ob sie sich nicht angesichts des heraufziehenden Krieges auch für konkrete Aktivitäten engagieren sollten. Die zweite Polemik stand im Zusammenhang mit dem Projekt der Schaffung eines Frauen-Notaufgebots ("Sarmatinnen-Regiment"), das von einer anonym bleibenden Autorin in einem der Warschauer Tageblätter veröffentlicht worden war - Gegenstand der Diskussion war diesmal die Möglichkeit der Teilnahme von Frauen am bewaffneten Kampf. Am Rande dieser beiden Polemiken wurden verschiedene Vorschläge unterbreitet, wie sich die Polinnen engagieren könnten. Den umfangreichsten Beitrag dazu lieferte Klementyna Hoffmanowa geb. Tanska, die ihre Landsmänninnen zur karitativen und Samariterarbeit im neu gegründeten "Patriotischen Wohltätigkeitsverein der Warschauerinnen" aufrief. Ende Dezember 1830 erschienen zwei Ausgaben der Frauenzeitschrift "Sarmatka" ("Die Sarmatin"), die literarische Werke mit aktuellem Inhalt abdruckte und über die verschiedenen Initiativen von Polinnen in der Hauptstadt und in der Provinz berichtete, womit die Frauen ermutigt werden sollten, diese Beispiele nachzuahmen. In anderen Zeitschriften und besonders in den mit der Patriotischen Gesellschaft verbundenen Tageszeitungen wurde manchmal gefordert, den Frauen sollte die "Teilnahme am öffentlichen Leben" zugestanden werden. Unterstrichen wurde auch ihre meinungsbildende Rolle - so wurden die Polinnen dazu aufgefordert, auf die jungen Männer Druck auszuüben, die sich dem Militärdienst entzogen. Diese in hohem Maße bahnbrechende Diskussionen trugen dazu bei, die staatsbürgerlichen Pflichten der Frauen zu definieren.
Der Beginn der Kriegshandlungen Anfang Februar 1831 machte diesen Polemiken ein Ende, aber die Presse hörte nicht auf, gewisse Forderungen an die Frauen zu richten, wenn auch in anderer Form. Sowohl die Publizistik als auch die Dichtung waren die ganze Zeit des Aufstandes über bemüht, einen deutlich propagandistisch angelegten Stereotyp der patriotischen Polin zu kreieren. Diese Propaganda unterstrich vor allem den Einfluß der Frauen auf die Haltung der "Ehemänner, Söhne, Brüder und Liebhaber", durch den diese zum Kämpfen mobilisiert werden sollten. Zum ideellen Vorbild wurde die Gestalt der Sparterin, deren zeitgenössische Entsprechung die "Sarmatin" sein sollte, die ihre Nächsten in den "Tod oder Sieg" schickte. Die "Sarmatin" zeichnete sich außerdem durch Unbeugsamkeit vor dem Feind sowie durch Bereitschaft zu jeglichem Opfer im Namen der Liebe zum Vaterland aus. Um die Frauen zu materiellen Opfern für den Aufstand sowie zur Betreuung der Verwundeten zu bewegen, wurde an Beispiele und Vorbilder aus der Vergangenheit angeknüpft, insbesondere aus der Zeit des Kosciuszko-Aufstandes und der napoleonischen Kriege. Das idealisierte Bild der Frau in der Pressepropaganda der Jahre 1830-1831 trug dazu bei, die Überzeugung von dem außergewöhnlichen Patriotismus und der heroischen Opferbereitschaft der Polinnen zu verbreiten.
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