Powstanie, rozwój i założenia ideowe tygodnika "Polityka"
Abstract
Die Entstehung, Entwicklung und ideologischen Grundsätze der Wochenzeitschrift "Polityka"
Die Wochenzeitschrift "Polityka" entstand in der ersten Phase der Oktoberveränderungen der fünfziger Jahre. Die Inaugurationsnummer war datiert für den 27.2. - 5.3.1957. Die konzeption der Zeitschrift war von Anfang an klar festgelegt. Sie sollte ein Organ der Partei sein, besonders der zentralen Kreise, die einen Kanal zur Übermittlung ihres Denkens und ihrer Ideologie brauchten. Auf diesen Parteicharakter des Periodikums verweist das Motto im Titel "Proletarier aller Länder, vereinigt euch!"
Erster Redakteur der Zeitschrift wurde Prof. Stefan Żółkiewski, ein damals bekannter marxistischer Ideologe, der das Redaktionskollegium nur etwa ein Jahr lang leitete. Ihren entschieden parteilichen Charakter verdankt "Polityka" dem Chefredakteur Mieczysław F. Rakowski, der die Mannschaft der Wochenzeitschrift 24 Jahre lang leitete. Während dieser Zeit erlangte die Zeitschrift ausdrücklich parteilichen Charakter und wurde zu einem wichtigen Übermittlungsmedium auch für die aufeinanderfolgenden Regierungschefs Władysław Gomułka, Edward Gierek und Wojciech Jaruzelski. In der Rakowski-Epoche erreichte das Blatt eine Auflage von 374 000 Exemplaren (1981) und nahm damit einen Spitzenplatz innerhalb der Zeitschriften mit hoher Auflage ein. Einen gewissen Krisenzeitraum machte die Wochenzeitschrift nach ihrer Reaktivierung während des Kriegszustandes (am 20.2.1982) durch. Damals verliess auch ein Drittel der Redaktionsmitarbeiter das Blatt. In der Mehrzahl waren dies Publizisten, die von Anfang an mit dem Entstehen der Zeitschrift verbunden waren. In dieser Zeit fiel auch die Nachfrageziffer der Zeitschrift um fast 10 000 Exemplare.
Der dritte Redakteur der Zeitung ist Jan Bijak (seit dem 18.9.1982). Es wird festgestellt, dass die von ihm geführte Zeitschrifts in eine Phase eingetreten ist, in der das Schwergewicht von der ideologischen und doktrinellen Thematik auf die allgemeingesellschaftliche Problematik verschoben wird. Es fehlt an tieferen doktrinellen Reflexionen sowie an vertiften ökonomischen Analysen, was in einigen Zeiträumen doch die starke Seite der Zeitschrift unter Rakowski gewesen war.
Das Kollegium stellt sich von Anfang an das Ziel, eine politisch-wirtschaftlich-kulturelle Wochenzeitschrift zu schaffen. Aber die Dominante der Problematik hängt in hohen Masse ab von der im Lande herrschenden Situation und den Veränderungen auf Regierungsebene. Die Lösungen der aufgegriffenen Probleme gehen nicht über die von den Regierungsstellen präferierte marxistische Doktrin hinaus. Als Leser werden nicht nur Parteimitglieder angesehen, sondern auch Intelligenzler, besonders innerhalb der technischen Intelligenz. Auch wenn das Blatt den Informationsdienst nicht ausser Acht lässt, stellt es sich doch dem Adressaten gegenüber formierende und meinungsbildende Ziele, um auf diese Weise eine bewusste und vertiefte polnische Linke heranzubilden.
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