Kategoria dziejowości w hermeneutyce i w filozofii klasycznej
Abstrakt
[Abstrakt tylko w j. niemieckim / Abstract only in German]
Die hermeneutische und klassische Kategorie der Geschichtlichkeit
Im Vortrag wird der Begriff der Geschichtlichkeit vom Standpunkt der hermeneutischen und der klassischen Tradition der Philosophie untersucht. Für die Hermeneutik ist die Geschichtlichkeit und für die klassische Philosophie die Klassizität eine zentrale Kategorie. Wir wollen sehen, ob diese Begriffe wirklich immer antagonistisch − gegensätzlich − verstanden werden müßen, wie gewöhnlich − und wie diese Untersuchung zu zeigen versucht − oberflächlich behauptet wird. Eine systematische Analyse bringt die dialektische Relation und zirkuläre Rückkoppelung (gegenseitiges Bedingtsein) beider Begriffe ans Tageslicht. Die „Geschichtlichkeit” läßt sich klassisch und die „Klassizität” geschichtlich interpretieren.
Wir wollen nach dem ontischen Status und den kognitiven Ansprüchen der Kategorie der Geschichtlichkeit fragen und wir kommen zu der These von seinem dialektischen und transzendentalen Charakter. Die in der Hermeneutik hypostasierte Kategorie der Geschichtlichkeit erliegt einer Substanzierung (Quasi-Substanzierung) und fängt an als der ahistorische (klassische) Begriff der Substanz (als Quasi-Substanz) zu funktionieren. Zum Schluß wird eine kurze Diagnose zur Situation der gegenwärtigen − vergeschichtlichen − Philosophie gestellt.
Unter der hermeneutischen Tradition der Philosophie wird hier die philosophische Hermeneutik (hermeneutische Philosophie) von Hans-Georg Gadamer und unter klassischen Tradition der Philosophie die Philosophie wie sie in der Lubliner Schule der Philosophie der Katholischen Universität in Lublin praktiziert wird verstanden. Der Grund für die Auswahl dieser philosophischen Traditionen liegt darin, daß gerade sie und ihre Begriffe der Geschichtlichkeit und der Klassizität − vor allem vom Standpunkt der klassischen Philosophie − gegenübergestellt werden. In diesem Kontext wollen wir gleich wissen lassen, daß der Vorzug dem Gesichtspunkt der klassischen Philosophie und ihrer Sprache gegeben wird um zu sehen in welchem Umfang sie derzeitigen hermeneutischen Vorliebe zur Geschichtlichkeit gerecht werden kann.
Es soll untersucht werden ob und wie weit die klassische Philosophie die humanistische Kategorie der Geschichte ertragen und philosophisch inkorporieren kann, d.h. ob und wie weit die hermeneutische Kategorie der Geschichtlichkeit als eine klassische Kategorie − durch das Geschichtlichmachen der Klassizität oder durch das Klassischmachen der Geschichtlichkeit − behandelt werden kann. Wir hoffen zu zeigen, daß die vermutliche Inkohärenz beider Begriffe nicht notwendig ist, daß in einigen philosophischen Diskussionen und Kontexten die Geschichtlichkeit klassisch und die Klassizität geschichtlich verstanden wird. Wir wollen auch auf einige wichtige Konsequenzen zeigen für eine Philosophie, die sich stark − wie die klassische − von ihrer Geschichtlichkeit distanziert oder sie − wie die Hermeneutik − akzeptiert. Was geschieht z.B. mit dem Begriff der Wahrheit und der Philosophie, die das Philosophieren in geschichtlichen Kategorien für wichtig hält? Traditionsgemäß (klassisch!) hält man nämlich die Kategorie der Klassizität für eine absolute und der Geschichtlichkeit für eine relativierende Kategorie.
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